Liebe Leserinnen und Leser,
die Auferstehung Jesu Christi und das heidnische Fest Ostern sorgen jedes Jahr für Diskussionen. Materialistisch und wissenschaftlich orientierte Menschen belächeln beides. Christen und Heiden geraten immer wieder aneinander. Es stellt sich die Frage, wer recht hat.
Ich bin ein einfacher Mensch und nicht akademisch gebildet. Trotzdem habe ich Zugang zu den geistigen Welten und empfange Botschaften und Antworten nicht aus Lexika, Google oder neuerdings KI. Die Antwort auf die Frage »Wer hat recht?« ist immer »Alle oder keiner« – oder noch deutlicher zusammengefasst: Die Verpackung oder das Etikett spielt in der geistigen Welt keine Rolle. Es zählt nur der Inhalt. In der Bibel wird davon gesprochen, dass wir unsere Schätze im Himmel und nicht auf der Erde sammeln sollen (Matthäus 6,20). Diese Schätze tragen immer nur einen Namen: „Liebet einander…“ (Johannes 15,12).
Die christliche Nächstenliebe ist eine wunderbare Tugend, die uns dazu bringt, uns um unsere Mitmenschen zu kümmern und sie bedingungslos zu lieben. Der dänische Philosoph Søren Kierkegaard hat die Bedeutung dieser Liebe sehr treffend beschrieben. Er sagt, dass die christliche Liebe erkennt und versteht, dass der Nächste da ist und jeder Mensch ein Nächster ist.
Ohne die Pflicht zu lieben, gäbe es nicht den Begriff des Nächsten. Aber nur wenn wir unseren Nächsten lieben, wird das Egoistische in der Liebe, das auf Vorlieben beruht, ausgerottet und die ewige Gerechtigkeit der Liebe bewahrt.
Es wurde oft darüber gestritten, ob das Christentum die natürliche Liebe und Freundschaft verdrängt. Doch das Christentum lehrt uns, Gott von ganzem Herzen zu lieben und unseren Nächsten wie uns selbst. Es ist wichtig, den Streitpunkt klar herauszustellen, um zu zeigen, dass das Christentum die geistige Liebe fördert, die uns enger vereint und treuer macht als jede natürliche Liebe oder Freundschaft.
Lasst uns also darauf achten, dass wir die Unterschiede zwischen natürlicher und geistiger Liebe klar erkennen und den Menschen die Wahl lassen. Wir sollten aufhören, das Christentum um jeden Preis zu verteidigen und stattdessen bewusst die Liebe zum Nächsten leben, die im Heidentum nicht explizit zu finden ist – aber aus dem Menschsein heraus auch dort immer gleichsam praktiziert wurde.
In der modernen Gesellschaft, die von schnelllebigen Technologien, sozialen Medien und einer oft oberflächlichen Kommunikation geprägt ist, gewinnt die Nächstenliebe an Bedeutung. Sie hilft uns, eine Verbindung zu unseren Mitmenschen aufzubauen, Brücken zu bauen und ein Gefühl der Gemeinschaft zu fördern.
Die Nächstenliebe ist ein wichtiger Wert, der dazu einlädt, im Alltag aufmerksam und fürsorglich mit unseren Mitmenschen umzugehen. Wer mich näher kennt, weiß, dass ich selbst, geprägt von einem nicht immer einfachen Leben, zur Botschafterin der Liebe wurde und diese Tugend versuche so gut es eben gelingt, praktisch anzuwenden. Worum es uns heute gehen sollte, ist es konkret, die Nächstenliebe in unser tägliches Leben zu integrieren?
Hier sind einige einfache und dennoch effektive Möglichkeiten, die Nächstenliebe im Alltag zu praktizieren:
Durch kleine Gesten der Freundlichkeit, Großzügigkeit und Aufmerksamkeit können wir die Nächstenliebe im Alltag praktizieren und dazu beitragen, eine warmherzige und mitfühlende Gesellschaft zu schaffen.
Nächstenliebe bedeutet somit nicht nur, anderen Menschen zu helfen, wenn sie in Not sind, sondern auch, ihnen mit Respekt, Wertschätzung und Mitgefühl zu begegnen. Es geht darum, sich für das Wohl anderer einzusetzen, Empathie zu zeigen und solidarisch zu handeln.
Lasst uns gemeinsam die Nächstenliebe in unser tägliches Leben integrieren und damit die Welt ein Stückchen schöner und liebevoller machen.
Verstehen wir die Auferstehung und das Osterfest als eine Erinnerung an die Erneuerung in uns selbst, die wir jeden Tag aufs neue feiern und erleben können.
In dankbarer und demütiger Liebe
Deine Daniela Truisi
Quelle: „Die christliche Liebe nach Sören Kierkegaard“
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